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02.08. - 06.08.2017 Auf den Spuren der Reformation

Zu früher Morgenstunde versammelte sich eine Gruppe auffällig gutgelaunter Menschen in der Schwaiger Thomaskirche zur Morgenandacht, um den Reisesegen von Pfarrerin Küffner zu empfangen - Einstieg zur fünftägigen Busreise "Auf den Spuren des Reformators Martin Luther", die von der Vertrauensfrau des Schwaiger Kirchenvorstands Inge Trini und ihrem Mann vorbereitet und begleitet wurde.

Die Idee dahinter: Was liegt näher, als zum 500-jährigen Jubiläum des Thesenanschlages die Wirkungsstätten Martin Luthers im Osten Deutschlands zu erkunden, seine Heimat kennenzulernen und sich eingehend mit seinem Leben auseinanderzusetzen?

Die Stationen: Eisenach mit Wartburg, Friedrichroda, Leipzig als Stützpunkt, um von dort aus Grimma, Mansfeld, Eisleben und Wittenberg zu besuchen. Den Abschluss bildeten ein Gottesdienst in der Thomas-Kirche in Leipzig und die Besichtigung des Naumburger Doms.

Eindrücke: Ausnahmslos haben sich alle Städte und Städtchen für dieses besondere Ereignis fein herausgeputzt, waren gut organisiert und hervorragend gerüstet, um dem Ansturm der Touristen gerecht zu werden. Auffällig für mich war die gnadenlose Vermarktung Luthers: Sein Konterfei findet sich auf Regenschirmen, Kaffeetassen, Einkaufstaschen, Lutherbrot, Lutherbier; Lutherschokolade wird angeboten, Luther Playmobil-Männchen werben in den Schaufenstern, und es finden sich sogar Luthersocken mit der Aufschrift "Hier stehe ich und kann nicht anders".

Eigentlich nicht verwunderlich, entwickelte sich doch Martin Luther selbst zu einem der ersten "Medienstars" seiner Zeit: Seine Ideen fielen auf fruchtbaren Boden und fanden dank der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert rasche Verbreitung mittels Flugblättern, Schriften und Traktaten. Heutzutage könnten wir Luther sicher auf Facebook und Instagram folgen und seine "Tweets liken". Mit einem Wort: Martin Luther war eine bekannte Persönlichkeit - auch dank der Portraits, die Lucas Cranach von Martin Luther anfertigte. Die Anmerkungen zu Philipp Melanchton fand ich sehr interessant: Er schien das manchmal heftige Temperament und die derben Sprüche Luthers auszugleichen, war deutlich mehr als sein Sekretär. Unter seiner Mitwirkung stieg die Uni Wittenberg zu Weltruhm auf. Beide schätzten einander sehr.

In Eisenach hingen kreuz und quer durch die ganze Stadt Luthersprüche auf farbigen Fahnen - da wurde einem erst so richtig bewusst, wie sehr Luther die deutsche Sprache geformt, geprägt und bereichert hat. "Bei den Kindern muss angefangen werden, wenn es im Staate besser werden soll.", "Die höchste Gnade Gottes ist es, wenn in der Ehe die Liebe dauerhaft blüht.", "Wir kommen nie aus den Traurigkeiten heraus, wenn wir uns ständig den Puls fühlen." Sind wir ehrlich, diese Sentenzen haben in 500 Jahren nichts von ihrer Aktualität eingebüßt!

Kunst und Architektur: Mir fiel auf, dass sich alle Städte und Städtchen bemühen, die mittelalterlichen Stadtansichten durch zukunftsweisende Architektur zu ergänzen. Es begann schon mit Bachs Geburtshaus und seinem modernen Museumsanbau, dito in Mansfeld, gegenüber Luthers Elternhaus ein kubistisches Museum. Ähnliches in Eisleben, in Luthers Sterbehaus. Oder in Wittenbergs Universität, im Innenhof Stelen und Würfel, die die einzelnen Fakultäten und Berufe darstellen. Von Leipzig gar nicht zu reden: die neue katholische Kirche Propstei St. Trinitatis, dreieckiger Grundriss, gebaut aus rötlichem Porphyr, das Gebäude mutet sehr leicht und licht an, der Innenraum hell und schlicht (eine Architektur, die mich begeistert). Das Museum der bildenden Künste in Leipzig mit einer riesigen Eingangshalle, moderne Kunst harmoniert mit der großzügigen Architektur, raumbezogene Installationen, der Neubau des von Walter Ulbricht zerstörten Augusteums und Paulinums - sensationell ist dieses fast transparente, bläulich schimmernde Gebäude am Augustusplatz. (...) Ganz besonders gilt es an dieser Stelle dem stets gutgelaunten Ehepaar Trini für die ausgezeichnete Vorbereitung und Reisebegleitung zu danken. Beide wurden nicht müde, "ihre Schäfchen" vor jeder Busabfahrt zu zählen, sie gingen auf besondere Wünsche ein und sorgten für ein "rundum Wohlfühlpaket". (...)

Cornelia Kist

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